dreck den ich fürchte
klebt noch am seifenspender
ich hab versucht es dazulassen
und nun fühlt sich alles kontaminiert an
meine lieblingsmukke
ich hab angst sie zu hörn
es ist nur so viel wie üblich
so wie jeden andern tag auch
nur ein schmerzhaftes zucken
musik kann uns ändern. sie ändert uns, indem sie uns so vom zustand des:r verfassers:in in kenntnis setzt, daß wir nicht mehr anders können als der person zu glauben, als mit der person zu sein. dafür ein möglicher trick ist, das gewohnte in ungewohnten zusammenhang zu stellen und uns so zu ungewohntem zu bringen. angst zum beispiel: ist uns allen präsent, aber irgendwie reden wir doch nicht so wirklich darüber.
fatale von figöök macht das so: das wesen, das sogenannte figöök, findet eigene worte, aber auch worte von anderen, um genau die eigene angst besser einordnen zu können. der sound macht lärm, benutzt rhythmen, ist jetzt nicht völlig losgelöst von allem. der sound ist auch ziemlich eigen, benutzt worte als beat, aber auch noise, der nicht irgendwo im im nirvana wabert. selbst wenn der text nicht immer komplett verständlich ist, transportiert das figöök das etwas. es ist kein wesen, das angst und schrecken verbreiten will, es ist da, begleitet die zuhörenden.
und genau mit diesem umgang macht es uns keine angst, es zeigt uns ängste, mal die eigenen, mal die der anderen. vielleicht kann man es als gedankenfetzen beschreiben. der text verschwindet, wird ein teil von der musik. wir glauben diesem wesen, haben den ungewohnten zusammenhang, fühlen uns mit unwohl, aber sind trotzdem ganz nah. wir nehmen das düstere, die zusammenhänge auf und ganz vielleicht sind wir die, die eigentlich angst und schrecken verbreiten.